by Nina Kühn

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Wohin wollt ihr kleine Silverudds?

Über die Zukunft der Silveruddszucht in Deutschlandd

Sie selbst machen sich vermutlich wenig Gedanken um ihre Zukunft. Ich mir schon. Der Weg der Silverudds als Rasse zeigt sich mir mit den Jahren meiner Zucht- und "Öffentlichkeitsarbeit" immer deutlicher. Zu Anfang noch viel dafür belächelt, sich so viel Mühe mit "irgendwelchen schwedischen Grünlegern" zu machen, die "noch nicht mal eine richtige Rasse" sind, halten die Kenntnis dass es die Silverudds überhaupt gibt, zusammen mit ein paar grundlegenden Informationen über sie in immer mehr Köpfen Einzug. Die Informationen lassen aufhorchen aber spätestens wer sie kennt, zollt ihnen Respekt. Bei einigen alt(eingesessen)en Züchtern in meinem Zuchtverein lösen meine Silverudds Blå und selbst meine Silverudds-Marans-Mixe wahre Begeisterungs- oder zumindest Verwunderungsstürme in Sachen Agilität und Frohwüchsigkeit der Küken (vor allem auch in den Herbst-/Wintermonaten) , der Befruchtungs- und Legeleistung aus. Während die Hühnermuttis der Kuschelfraktion mir reihenweise Fotos von sich mit ihren Schoß-Hähnen oder -hennen schicken und verzückt berichten, dass die Tiere ihnen hinterherlaufen wie Hunde. Wofür man seine Hühner verwendet, ist eine persönliche Entscheidung aber es häufen sich bei mir Anfragen von Landwirten, die Mobilställe oder Hühnermobile betreiben und von den Silverudds gehört oder gelesen haben. „Ich will weg von den ollen Hybriden“, brachte es einer von ihnen auf der Kükenbörse auf den Punkt und nahm sich einen guten Grundstock an Küken „zum ausprobieren“ mit. Die hervorragende Legeleistung, die Genügsamkeit und gleichzeitige Robustheit bei wiederum allen Vorteilen eines Rassehuhnes -die Reproduzierbarkeit als nur einer genannt-, machen Hoffnung, dass diese Rasse das Potential hat ihr ursprüngliches Zuchtziel zu erfüllen: Eine Alternative zu den Legehybriden darzustellen. Und die zu finden, ist höchste Zeit. Das Schreddern der männlichen Küken bleibt weiterhin erlaubt und was wirklich nötig ist, ist ein Umdenken in der kommerziellen Hühnerhaltung. Die Produkte der Firma L. sind hoffentlich bald ein Auslaufmodell, denn der Trend sollte zu einer Landwirtschaft gehen, die es den Erzeugern erlaubt, die Hennen selbst zu „produzieren“, über die Reproduzierbarkeit der Rassehühner. Bei denen die Hähne natürlich kein „Abfall“ sind (das war jetzt wirklich komisch zu schreiben und selbst dabei macht es mich traurig!), sondern eine (wichtige!) Hälfte des Ganzen. Denn es kann niemals „logisch-ökonomisch“ sein, eine Hälfte wegzuschmeißen. Überall wo ich mich umsehe, wollen Verbraucher diese neue ethische Ordnung. Und Erzeuger suchen nach Möglichkeiten dies anzubieten. Natürlich arbeiten einige Landwirte längst mit Rassehühnern, alten (deutschen) Rassen und Zwienutzungsrassen und ich hoffe, dieser Trend verstärkt sich in den kommenden Jahren. Die Silverudds haben meiner Ansicht nach aber den weiteren Vorteil auch die kleine Selbstversorgung und die Hobbyhalter-Familie wirklich glücklich zu machen. Nicht nur durch ihre Anspruchlosigkeit und Robustheit sind sie, gerade für „Hühner-Anfänger“ prädestiniert um sich einfach ein paar „nette Eierleger“ in den Garten zu holen. Dass sie wunderschön anzusehen sind, brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Was ich allerdings erwähne ist, dass man sich mit nur einer Rasse Hühner in drei wunderhübschen Farben in den Garten holt: Blau, splash und schwarz. Darüber hinaus führt ihre unerschrockene und selbstbewußte Art, gepaart mit einer gewissen Intelligenz (wenn man es so nennen mag) dazu, dass sie sehr einfach zu händeln sind und auffallend schnell zutraulich werden. Diese Eigenschaft macht die Silverudds natürlich bei Familien sehr beliebt. Was dem Ganzen die Krone aufsetzt, sind allerdings die wunderschönen und vielfältigen Eierfarben der Silverudds. Wirtschaftlich vermutlich auch nicht uninteressant weil -zumindest ein Stück- weit Alleinstellungsmerkmal für den Eier-Produzenten, ist es kaum vorstellbar wie schnell Menschen in den Bann der hübschen türkis-, blau- grün- und olivfarbenen Eier gezogen werden. Der Weg der Silverudds besinnt sich also auf ihre ursprünglichen Merkmale, die gute Wirtschaftlichkeit und Leistung in Verbindung mit allem was sie so „sympathisch“ macht. Ein Huhn „der Mitte“, das „Wirtschaftshuhn des kleinen Mannes“, wenn man so will. Nichts davon sollte zugunsten des Anderen verschwinden. Ob ich denn keine Rasseanerkennung anstrebe, werde ich oft gefragt, als sei dies jedes Züchters Ziel und jeder Rasse Ritterschlag und stets antworte ich. „wenn es nach mir geht, werden sie nie anerkannt“, denn der Gedanke an einen alleinigen Fokus auf Äußerlichkeiten auf den Ausstellungen für Rassehühner, lässt mich leicht panisch werden, dass diese außergewöhnliche Rasse dessen beraubt wird, was sie so außergewöhnlich macht. Als ich vor Jahren die ersten Informationen über die Silverudds Blå auf dieser Homepage zusammentrug, dachte ich, dies würde die Qualität der Silverudds Blå-Zucht in Deutschland verbessern, einfach durch mehr Informationen zu den „schwedischen Grünlegern“ die bis dahin angeboten wurden. Manchmal scheint es mir fast so, als wäre das Gegenteil der Fall denn meine Überzeugung für die Silverudds Blå greift schneller um sich als qualitativ hochwertige Zuchten aufgebaut werden können und der entstehende Markt lockt immer mehr Goldgräber hinzu. Ich habe aber die Hoffnung, dass der Hype irgendwann abflaut und ein paar reelle Züchter zurück bleiben werden um die Silverudds langfristig in eine hoffentlich gute Zukunft zu führen. Ich jedenfalls werde noch ein gutes Stück des Weges mit ihnen gehen.

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